Beckenbodentraining

Beckenbodentraining (Kegel-Übungen) bei Harninkontinenz, Chronischer Prostatitis, Chronischem Beckenschmerzsyndrom

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts entwickelte der Arzt Arnold Kegel eine Folge von Übungen, um Frauen zu helfen, die an Harninkontinenz (unwillkürliches Urinieren, zum Beispiel beim Husten, beim Niesen oder auch beim Orgasmus) litten. Das Ziel dieser Übungen ist es den Pubococcygealen Muskel (PC-Muskel oder vorderen Beckenboden), der im zusammengezogenen Zustand den Urinfluss aufhält, zu stärken.
Frauen, die Kegel über das Ergebnis ihrer Übungen befragte, berichteten, dass sie nicht nur in der Lage waren, den Urin besser zurückzuhalten, sondern als angenehme „Nebenwirkung“ während des Koitus stärkere sexuelle Empfindungen wahrnahmen.
Die Kegel-Übungen werden auch vor und nach Geburten zur Stärkung der Vaginalmuskulatur empfohlen. Frauen nach den Wechseljahren stellten fest, dass die Kegel-Übungen die Produktion von Gleitflüssigkeit fördern. Dies kommt aus einer verstärkten Blutzufuhr im vaginalen Bereich.

Voraussetzung: passiv weit gespannter Beckenboden

Eine Voraussetzung zur guten Stärkung des Beckenbodens wird meist vergessen: Der Beckenboden muss unbedingt immer auch alltäglich passiv weit gespannt sein – sonst wird er durch aktives Beckenbodentraining auch verkürzt und zieht die Schambeinäste zwischen denen er wie ein Trommelfell ausgespannt ist enger zusammen, was zu Beschwerden führen kann (engere Verhältnisse für Enddarm, Harnröhre und Scheide).
Wie erreicht man eine passive Spannung im Beckenboden und damit weite anatomische Verhältnisse, die erst ein gutes aktives Beckenbodentraining ermöglichen? Durch eine „gute“ Sitzhaltung!
Setzen Sie die Füsse (am besten barfuss und gut gegen den Boden geöffnet) etwas auseinander auf den Boden, parallel zueinander (oder sogar Fussspitzen leicht gegen innen). So fallen die Knie nach innen – und so gehen die Sitzbeine und die Schambeinäste auseinander – das Becken bekommt unten und hinten mehr Platz, der Beckenboden wird passiv gespannt – das Becken ist eine entspannte Schüssel mit flachem Boden. Nehmen Sie das Gesäss nach hinten, so dass Sie vor Ihre Sitzbeinhöcker zum sitzen kommen. Man hat ein leichtes und lockeres Hohlkreuz (ev. kleines Kissen dort hinein), das Gewicht des ganzen Oberkörpers kann in das Becken abgegeben werden. Der hinterste Teil des Beckenbodens, der Ischio-Coccygeus-Muskel zwischen Steissbein und Sitzbeinhöcker ist dabei völlig entspannt und bleibt es auch während all den untenstehenden Übungen!
Das Brustbein schwebt hoch und vorne (nicht hochziehen) und die Schultern hängen frei (und sind nicht nach hinten gezogen). Der Kopf sitzt locker und frei wie eine Boje oben auf der Mittelachse der Halswirbelsäule (geht durchs Ohrloch). Diese Sitzhaltung können Sie so oft einnehmen, wie es geht. Sie sollte (übrigens auch für einen Mann mit Prostatabeschwerden – oder z.B. auch Menschen mit rezidivierenden Ilio-Sacral-Gelenk-Blockaden) zur Normalhaltung werden.

Beckenboden und aufrechte Haltung

Hier lesen Sie mehr über den interessanten Zusammenhang von aufrechter Haltung und Beckenboden: www.dr-walser.ch/beckenboden/ !

Aktives Beckenbodentraining

Der Muskel, den Sie zusammenziehen, um den Urinfluss zurückzuhalten, ist der PC-Muskel (M.Pubococcygeus). Halten Sie Ihren Urin einige Male zurück, um sich mit diesem Muskel vertraut zu machen. Dann legen Sie sich hin, stecken Ihren Finger in die Vagina und ziehen den PC-Muskel zusammen. Versuchen Sie, die Kontraktionen um Ihren Finger herum zu spüren. Achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht Ihre Hüften, den Bauch (ausser den tiefsten, den Transversus abdominis-Muskel, der immer zusammen mit dem PC-Muskel arbeitet), das Gesäss oder andere Muskeln im Beckenbereich anspannen.
Nachdem Sie die folgenden Übungen etwa sechs Wochen lang regelmässig durchgeführt haben, prüfen Sie, ob Sie irgendeinen Unterschied in der Stärke Ihres PC-Muskels wahrnehmen können, wenn Sie einen Finger in die Vagina stecken und den Muskel zusammenziehen.
Männer können versuchen ihren Penis sehr sanft in das Becken hineinzuziehen – und wieder loszulassen. Auch hier darauf achten, dass dabei nicht die Hüften, den Bauch. das Gesäss oder andere Muskeln im Beckenbereich gespannt werden.

Zusammenziehen und Loslassen

Die erste Kegel-Übung besteht darin, den PC-Muskel drei Sekunden lang zusammenzuziehen, ihn drei Sekunden lang zu entspannen und dann wieder zusammenzuziehen. Sollte es Ihnen schwerfallen, die Anspannung über drei Sekunden aufrechtzuerhalten, dann ziehen Sie den Muskel zunächst einmal ein oder zwei Sekunden lang an und halten die Spannung länger, wenn der Muskel allmählich stärker wird. Dieses Zusammenziehen und Loslassen sollte dreimal täglich jeweils zehnmal durchgeführt werden.

Zusammenziehen und Loslassen in rascher Folge

Die zweite Übung ist ähnlich wie die erste, aber anstatt den Muskel drei Sekunden lang anzuspannen, geht es hier darum, ihn so schnell wie möglich zusammenzuziehen und wieder loszulassen und wieder zusammenzuziehen. Auch diese Übung sollte dreimal am Tag jeweils zehnmal durchgeführt werden.
Wenn Sie diese Übung das erste Mal machen, könnte es Ihnen vorkommen, als ob Sie sich an einem Zungenbrecher versuchten. Sie werden nicht unterscheiden können, ob Sie den Muskel gerade zusammenziehen oder loslassen, und eine Zeitlang mag alles durcheinandergehen. Fangen Sie auf jeden Fall langsam an. Durch mehr Übung werden Sie allmählich ]In der Lage sein, schneller zwischen Anhalten und Loslassen der Spannung zu wechseln.

Die Aufzugübung

Stellen Sie sich vor, dass Ihre Vagina ein Aufzug ist und dass sich der Fahrstuhl an der vaginalen Öffnung befindet. Es kommt weniger darauf an, die Muskeln zusammenzuziehen, als sie vielmehr so anzuspannen. als ob Sie den Fahrstuhl langsam den vaginalen Kanal hochzögen, wobei Sie an der Vaginalöffnung beginnen und am Uterus enden. Nach den drei oder vier Sekunden, die Sie brauchen. um durch die ganze Vagina zu gehen, entspannen Sie die Muskeln ebenso langsam, als ob Sie den Fahrstuhl wieder zum Erdgeschoss hinunterlassen, und dann beginnen Sie erneut, ihn von der vaginalen Öffnung aus hochzuziehen. Führen Sie dreimal am Tag zehn Folgen dieser Übung durch. Diese Übung stärkt nicht nur den PC-Muskel, sondern auch die Muskeln des Uterus.
Der Vorteil dieser ersten drei Kegel-Übungen ist, dass Sie sie überall und zu jeder Zeit durchführen können, ohne dass jemand es bemerkt. Machen Sie diese Übungen, wenn Sie bei Rot an der Ampel halten, oder morgens, wenn Sie aufwachen, wenn Sie zu Hause oder am Arbeitsplatz telefonieren oder sich eine Weile hinlegen, um sich auszuruhen. Die Muskeln. die den After umgeben, können sich während dieser Übungen mitbewegen, aber wenn Sie feststellen, dass sich Ihre Hüft-. Bauch- (ausser den tiefsten Bauchmuskel M.Transversus) oder Gesässmuskeln bewegen, ziehen Sie wahrscheinlich den falschen Muskel zusammen.

Die Pressübung

Diese vierte Übung ist auch für einen Beobachter sichtbar, also führen Sie sie besser allein durch. Sie besteht darin, etwas auszustossen wie bei der Ausscheidung von Exkrementen, aber mehr im vaginalen als im analen Bereich. Stellen Sie sich einen Tampon tief in Ihrer Vagina vor und drücken Sie, als wollten Sie ihn hinauspressen. Wie bei der Aufzugübung sollte diese Ausstossbewegung drei oder vier Sekunden lang angehalten werden.
jede dieser vier Übungen sollte anfangs täglich zehnmal zu drei verschiedenen Zeiten durchgeführt werden. In dem Masse, wie Sie Fortschritte mit den Kegel-Übungen machen, steigern Sie die Anzahl der einzelnen Übungsfolgen, bis Sie in der Lage sind, jede von ihnen zwanzigmal hintereinander durchzuführen. Sie können diese Übungen tagsüber so oft machen, wie Sie Zeit haben, mindestens jedoch dreimal.

Einige Frauen zögern, sich auf Kegel-Übungen einzulassen, weil es sie sexuell erregt, wenn sie den PC-Muskel zusammenziehen. Selbst wenn das von den Übungen ablenken mag, ist es doch eine ganz normale Reaktion. Die Muskelspannung, die durch die Übungen hervorgerufen wird, veranlasst das Blut, in den Beckenbereich zu fliessen. Es kommt also zu demselben physischen Prozess wie bei der sexuellen Stimulation. Wenn dies geschieht, machen Sie sich keine Sorgen. Geniessen Sie es.
Andere Frauen hören mit den Kegel-Übungen auf, weil Sie sie ermüdend finden. Wenn auch Sie diese Erfahrung machen, spannen Sie wahrscheinlich eher Ihre Unterleibs-, Gesäss- oder Oberschenkelmuskeln an, als Ihren PC-Muskel zu üben. In diesem Fall fangen Sie noch einmal damit an, Ihren Urin zurückzuhalten, ohne die Unterleibsmuskeln, das Gesäss oder die Schenkel anzuspannen. Auf diese Weise werden Sie schnell unterscheiden lernen, welches der richtige Muskel ist.
Wenn Sie diese Übungen wie beschrieben ausführen, anfangs aber dabei im Beckenbereich eine unangenehme Spannung verspüren, dann verringern Sie die Anzahl der täglichen Übungssequenzen. Jeder Muskel, der zum erstenmal geübt wird, fühlt sich anfangs etwas steif an. Auf jeden Fall ist es wichtig, diesen Muskel, wie andere Muskeln Ihres Körpers auch, in Bewegung zu halten.
Die Kegel-Übungen sollten Ihnen ebenso zur täglichen Gewohnheit werden wie das Zähneputzen.

Veröffentlicht am 20. Juni 2017 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
19. Mai 2020

Beckenboden

Beckenboden und aufrechte Haltung

Auf dem wunderbaren Bild der graziös schreitenden Afrikanerin sieht man schön, wie der Hauptteil des Beckenbodens bei ihr hinter dem Körperlot zu liegen kommt! So muss kein Gewicht von inneren Organen (Gebärmutter, Darm, Blase) bei jedem Schritt vom BB gehalten werden und er kann voll entspannt bleiben. Dagegen muss ein BB, der mehrheitlich unter oder vor dem Lot liegt, ständig kontrahieren. Dies lässt den BB immer mehr verkürzen und später auch schwächen.
Beim BB ist also Entspannung durch ein Becken hinter dem Lot günstig und nicht die vordere Lage genau unter dem ganzen Bauchorgangewicht.

Körperhaltung in der Schwangerschaft

Daraus kann man natürlich auch schliessen, dass speziell in der Schwangerschaft, wo der Bauchinhalt durch den Embryo noch viel schwerer wiegt und stärker auf den Beckenboden aufliegt, ein Becken, das weit hinter dem Lot liegt, sehr günstig und ökonomisch ist! Dies übrigens nicht nur im Stehen und Gehen, sondern auch beim Sitzen, Bücken, etc..

Auf der untenstehenden Foto ist das Körperlot, resp. die Hauptachse des Bauchinhaltgewichts mit einem schwarzen Pfeil gekennzeichnet und die Beckengürtel- und Schultergürtelachse mit einem roten Punkt.

Wir haben immer noch den Oberkörper und das Becken der Vierbeiner, will heissen, dass die Strebe (die Achse – also hier die Wirbelsäule) im Thorax hinten geblieben ist und nicht (wie bei allen Lebewesen, die lange Zeit schon aurecht waren) in die Mitte kam. Dies ist auch beim Menschen im Hals mit der Halswirbelsäule bereits geschehen ist. Sie liegt bereits in der Mitte des Halses.
So hängen und beschweren unsere inneren Organe unsere (weichen und schwachen) Horizontalebenen (Thoraxeingang, Zwerchfell und Beckenboden) und werden kaum (mehr) von der Wirbelsäule und der Rückwand getragen.  Man könnte auch sagen, dass wir noch zu wenig lang aufrecht stehen und gehen und deshalb unser (Ober-) Körper diese Entwicklung noch nicht ganz mitgemacht hat.

Das können wir mit einer leichten Faltbewegung im Becken/Hüftgelenk wieder etwas ausgleichen! Diese optimale Haltung habe ich hier auf meiner Website genauer beschrieben.

Wir besitzen übrigens auch noch das Becken der Vierbeiner mit einem Hüftgelenk, das nur nach vorne falten kann und hinten sehr viel mehr Gewebe besitzt als vorne. So ist es nur natürlich, dass das Becken eher hinten ist und ohne Muskelspannung in den „Gummibändern“ des vielen Bindegewebes (elastische Spannkraft!) des Po ruht.

Beckenboden im Sitzen

Eine Voraussetzung zur guten „Stärkung“ des Beckenbodens wird meist vergessen: Der Beckenboden muss unbedingt immer auch alltäglich passiv weit gespannt sein – sonst wird er meist durch das (ach so beliebte) aktive Beckenbodentraining auch verkürzt und zieht die Schambeinäste zwischen denen er wie ein Trommelfell ausgespannt ist enger zusammen, was zu vielen Beschwerden führen kann (engere Verhältnisse für Enddarm, Harnröhre und Scheide).

(Copyright bei Frau B. Bexte)

Wie erreicht man eine passive Spannung im Beckenboden und damit weite anatomische Verhältnisse, die erst ein gutes aktives Beckenbodentraining ermöglichen? Durch eine „gute“ Sitzhaltung!
Setzen Sie die Füsse (am besten barfuss und gut gegen den Boden geöffnet) etwas auseinander auf den Boden, parallel zueinander (d.h. Fussspitzen leicht gegen innen). So fallen die Knie nach innen – und so gehen die Sitzbeine und die Schambeinäste auseinander – das Becken bekommt unten und hinten mehr Platz, der Beckenboden wird passiv gespannt – das Becken ist eine entspannte Schüssel mit flachem Boden. Nehmen Sie das Gesäss nach hinten, so dass Sie vor Ihre Sitzbeinhöcker zum sitzen kommen. Man hat ein leichtes und lockeres Hohlkreuz (ev. kleines Kissen dort hinein), das Gewicht des ganzen Oberkörpers kann in das Becken abgegeben werden. Der hinterste Teil des Beckenbodens, der Ischio-Coccygeus-Muskel zwischen Steissbein und Sitzbeinhöcker ist dabei völlig entspannt und bleibt es auch während all den untenstehenden Übungen!
Das Brustbein schwebt hoch und vorne (nicht hochziehen) und die Schultern hängen frei (und sind nicht nach hinten gezogen). Der Kopf sitzt locker und frei wie eine Boje oben auf der Mittelachse der Halswirbelsäule (geht durchs Ohrloch). Diese Sitzhaltung können Sie so oft einnehmen, wie es geht. Sie sollte (übrigens auch für einen Mann mit Prostatabeschwerden – oder z.B. auch Menschen mit rezidivierenden Ilio-Sacral-Gelenk-Blockaden) zur Normalhaltung werden.

Vaginismus bei Frauen kann auch über Entspannung des Beckenbodens gebessert werden. Hierzu ein eindrücklicher Bericht (in englisch) einer Frau die Schmerzen beim Sex hatte. Nicht „nur“ beim ersten Mal, was ja angeblich normal sein soll (aber angezweifelt werden darf), sondern geschlagene fünf Jahre lang. Fünf Jahre schmerzhafter Sex unter Alkohol und mit vorgetäuschten Orgasmen, weil sie unter Vaginismus litt, einer unwillkürlichen Verkrampfung der Vagina, die Sex zu einer Erfahrung macht, wie der Schmerz von tausend kleinen Messerstichen – bis sie selbst nach Behandlungsmöglichkeiten suchte.

Veröffentlicht am 17. Juni 2017 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
20. September 2018

Prostatavergrösserung

Prophylaxe

  • Bewegung! Als einfache Regel gilt auch hier „3in3″: Im Minimum 3 Stunden Sport wöchentlich, verteilt auf mindestens 3mal! Nach grossen Studien vermindert dieses bewegte Leben das Auftreten der Prostatavergrösserung (auch der bösartigen, des Prostatakrebses!) drastisch. Dies scheint übrigens bei diversen Dingen die beste Prophylaxe oder Therapie zu sein (so auch zur Therapie des M.Crohn z.B.) – und es muss nicht intensiver und langdauernder Sport sein, sondern die Bewegung kann (für die Gesundheit und nicht unbedingt für die Ausdauer) kurz und moderat, jedoch dann täglich und häufig sein!
  • Tägliches Trinken von eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit (aber wenig Kaffee und Alkohol) hilft auch nachweislich zu einer gesunden Prostata.
  • Die neueste „Geheimwaffe“ gegen die Prostatavergrösserung sind Tomaten, reif und rot – Wie eine sechsjährige Harvard-Studie mit fast 50000 Männern zeigte, halbiert sich das Prostatahypertrophierisiko, wenn sie wöchentlich etwa zehn Portionen Tomaten konsumieren.
    Die Wissenschaftler erklären den Befund damit, dass Tomaten besonders viel Lykopen enthalten, ein Pflanzenhormon mit stark antioxydativer und zellschützender Wirkung – eine Substanz, der die Forscher besonders bei Prostata eine heilende Wirkung unterstellen. Wie die Studie zeigt, spielt es offenbar keine Rolle, wie die Tomaten verzehrt werden: als Saft, Salat oder Suppe, roh oder gekocht.
  • Das beste Mittel, um dem Männerleiden der Prostatavergrösserung vorzubeugen, ist aber ein erfülltes und reiches Sexualleben, was u.a. einen entspannten Beckenboden zur Folge hat. Der Beckenboden ist eine ca. handtellergrosse, horizontal gelegene Muskelplatte unter unseren Beckenorganen und enthält schlingenförmig die Ringmuskeln des Afters und des Blasenausgangs. Spannung und Entspannung, Zurückhalten und Loslassen ist demnach für diesen Muskel immens wichtig; Verspannungen also ebenfalls ziemlich häufig. Besonders Männern ist dieser Teil unseres Körpers ziemlich fremd – Frauen hingegen haben spätestens in einer Schwangerschaft viel Kontakt damit. Und bei Männern liegt nun auch die Prostata direkt auf dem Beckenboden und wird durch Spannungen desselben arg gebeutelt.
    Man sollte sich mal auf seinen Beckenboden besinnen und vorerst vielleicht in sich fühlen, ob man gerade eben – dieses hier lesend – den After-Schliessmuskel anspannt. Wenn ja, dann sitzen Sie so, dass der Beckenboden passiv zwischen den beiden Schambeinästen wie ein Trommelfell gespannt wird: Setzen Sie die Füsse etwas auseinander auf den Boden, parallel zueinander (d.h. Fussspitzen leicht gegen innen). So fallen die Knie nach innen – und so gehen die Sitzbeine und die Schambeinäste auseinander – das Becken bekommt unten und hinten mehr Platz, der Beckenboden wird passiv gespannt – das Becken ist eine entspannte Schüssel mit flachem Boden. Nehmen Sie das Gesäss nach hinten, so dass Sie vor Ihre Sitzbeinhöcker zum sitzen kommen. Man hat ein leichtes und lockeres Hohlkreuz (ev. kleines Kissen dort hinein), das Gewicht des ganzen Oberkörpers kann in das Becken abgegeben werden. Das Brustbein schwebt hoch und vorne (nicht hochziehen) und die Schultern hängen frei (und sind nicht nach hinten gezogen). Der Kopf sitzt locker und frei oben drauf. Diese Sitzhaltung können Sie so oft einnehmen, wie es geht.
    Mit dieser Sitzhaltung können Sie nun den Beckenboden auch aktiv „trainieren“: Spannen Sie ihn noch ein wenig mehr an (ohne gleichzeitig die Bauchmuskeln zu spannen) und lassen ihn dann nach einer Sekunde wieder völlig los. Dies können Sie gleich als Entspannungsübung fünfmal wiederholen: Kurz zusammenziehen und gleich wieder entspannt loslassen. Dann gleich anschliessend zusammenziehen und 5 Sekunden angespannt lassen und erst dann wieder loslassen. Und auch dies 5 mal wiederholen. Dies wiederholen Sie mehrmals am Tag, wann Sie gerade daran denken. Beim Wasserlösen unterbrechen Sie ebenfalls mehrmals den Strahl und ziehen die Peniswurzel etwas hinein (wieder ohne die Bauchmuskeln gleichzeitig zu spannen). Einen Schritt weiter können Sie gehen, indem Sie den Beckenboden im Bereich der Prostatagegend selbst massieren: Streichen Sie etwas Vaseline an ihren Zeigefinger und führen Sie diesen ca. 3- 5 cm in den After ein. Dann massieren Sie kräftig in Richtung des Bauches. Natürlich sollte dies keinen Schmerzen verursachen, sondern im Gegenteil angenehm sein.

Sollten Sie unter allgemeinen Verspannungssymptomen leiden (Schmerzen des Bewegungsapparates, Spannungskopfschmerzen, nervöser Magen und/oder Darm, etc…), würde natürlich Abbau von Stress und Lösen von Problemen, auch Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder Meditationen sehr gut tun.
Typisch ist auch, dass dann die Beschwerden nach Sexualkontakt stärker werden: Ein verspannter Beckenboden, der sich beim Lieben nicht lösen kann, tut weh.
Was man auch abklären muss, falls man zusätzliche Rückenschmerzen ums Kreuzbein hat, ob nicht noch ursächlich eine sog. Ilio-Sacral-Gelenk-Block vorliegt, eine Blockade des Kreuzbein-Beckenschaufel-Gelenks rechts oder links, welche ebenfalls zu einer Verspannung des Beckenbodens führen kann. Dies diagnostizieren und gleichzeitig mit Manipulationen therapieren, könnte ein Chiropraktiker oder Arzt mit manueller Ausbildung.

  • Das Ziel des obigen Beckenboden-Blasentrainings wäre eine Harnentleerung von mindestens 200 bis 400 ml pro Mal und mindestens 3 Stunden dazwischen – tagsüber! Der Harndrang sollte zuerst mindestens 1 Minuten, später 5 und dann 10 Minuten ausgehalten werden, bevor man Harn lässt. Am besten führt man zu Beginn auch ein Tagebuch über Frequenz und Menge.
  • Eine Verstopfung sollte behoben werden.

Therapie

Als Indikationen für eine Operation gelten:

  • Untenstehende Symptome trotz intensivem und längerem Beckenboden-Blasentraining (siehe oben).
  • akute Harnverhaltung, bei wiederholtem Auftreten
  • Erweiterung des oberen Harntraktes (Harnleiter, Nierenbecken) bei Überlaufblase (Inkontinenz)
  • wiederkehrende Harnwegsinfekte bei Restharn (Resturin, der nach dem Wasserlösen noch in der Blase bleibt)
  • schwere sichtbare Blutung im Urin bei vergrösserter Prostata
  • schwere Urinierbeschwerden (subjektiv)

Indikationen für medikamentöse Therapien sind:

  • erstmaliges Harnverhalten
  • grössere Restharnmenge (über 100 ml)
  • mässige bis mittelgradige Urinierbeschwerden

Neuere Medikamente wirken hemmend auf die Geschlechtshormone (verkleinern so die Prostata) oder wirken auf das vegetative Nervensystem (Alpha-Rezeptorenblocker), d.h. setzen die Spannkraft der Harnröhre im Bereich der Prostata herab.

Bei mässigen Beschwerden (Stadium I) oder überhaupt immer zu Beginn kann man aber auch einen -meist erfolgreichen- Versuch mit pflanzlichen Mitteln starten:
Die Sägepalme (Sabalfrucht) wirkt dabei ausgezeichnet (Prosta-Urgenin®, Permixon®). Auch Kürbissamen (z.B. Prosta-Caps®), Brennesselwurzeln (z.B. Simic®) oder Roggenpollen (z.B. Prostaflor®) oder sehr wirksam eine Kombination von Sägepalmenblätter und Brennesselwurzel (Prostagutt®) wirken gut (Und alles, was in der Medizin wirkt, hat auch Nebenwirkungen! Ich sah zum Beispiel starke (vorübergehende) Impotenz durch diese pflanzliche Mittel!)

Sie können auch eine Wertung Ihrer Beschwerden mit dem IPSS-Test machen: ipss.pdf

Zum Prosatakrebs (und PSA) siehe hier auf meiner Website>>>

Veröffentlicht am 12. Juni 2017 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
30. März 2018

Chronisches Beckenschmerzsyndrom

Chronisches Beckenschmerzsyndrom – beim Mann: Chronische Prostatitis

Betroffen sind meist Männer über 50. Es tritt dann als sog. „chronische Prostatitis“ auf, ein Sammeltopf für Beschwerden, die aus der Prostata selber oder deren Umgebung, z.B. dem Beckenboden kommt. 90% aller symptomatischen, chronischen „Prostatitisfälle“ gehören zu diesem etwas unklaren Umgebungsschmerz.
Man spricht dann von „Chronischem Beckenschmerzsyndrom“ („Chronic Pelvic Pain Syndrome“ (CPPS)).
Bei Frauen tritt es sehr ähnlich mit teils starken Schmerzen im Unterbauch und unterem Rücken auf. Es wird dann häufig als rein gynäkologisches Problem angesehen (z.B. Schmerzen aus Eierstock, Gebärmutter oder Scheide). Die Schmerzen sind aber multifaktoriell, d.h. primär wohl aus Muskel-Bindegewebe und ausstrahlend dann auch aus den Beckenorganen.
Die typischen Symptome sind mindestens drei Monate dauernde Schmerzen im Damm (50%), allenfalls Hodensack und Hoden (40%), über Schambeinfuge/Blase (6%), Penis (6%), Lenden, Kreuzbein oder untere Wirbelsäule (2%). Die Schmerzen können beim Mann auch während oder nach der Ejakulation auftreten. Es kann eine Potenzstörung bestehen. Häufig ist alles kombiniert mit Blasenfunktionsstörungen (Häufiges Wasserlösen, Harndrang, schlechter Harnstrahl, initiales Warten, mehrzeitiges Wasserlösen). Bei der Frau auch mit Perioden-  und Beckenschmerzen, die auch die Sexualität beeinträchtigen können.
Therapeutisch gibt man beim Mann in der „Schulmedizin“ meist mehrmonatig Antibiotika, eventuell auch nur stossweise, jedoch oft ohne Erfolg, da eben die bakterielle Ursache sehr selten, resp. sehr umstritten ist. Die Leidenswege der Patienten ist meist lang und frustrierend. Die Urologen oder Gynäkologen meist überfordert und tun aus Ohnmacht Dinge, die man hier nie tun sollte (zum Beispiel Operieren!).

Eindrücklich hat eine solche Leidensgeschichte Tim Parks geschildert (Tim Parks: „Die Kunst Stillzusitzen“ – Ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung): Stillsitzen lautete die Lösung, und atmen…. Zu dieser „Heilsrichtung“ siehe auch hier auf dieser Website: www.dr-walser.ch/entspannung/!

Pelvic Congestion Syndrome PCS der Frau

15 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren klagen über chronische Unterbauchbeschwerden. Das Pelvic Congestion Syndrom ist nach der Endometriose die zweithäufigste Ursache für Unterbauchschmerzen bei Frauen. Es gibt auch einen Overlap zwischen Endometriose und Beckenvenensyndrom, da einige Frauen mit Endometriose erst nach Behandlung der betroffenen Beckenvenen beschwerdefrei werden. Zudem wird die Erkrankung oft nicht oder sehr spät diagnostiziert. Ein neuartiger Screening-Score erleichtert die Diagnosestellung.
In den meisten Fällen kann das Beckenvenensyndrom minimal-invasiv mittels Kathetereingriff im ambulanten Setting behandelt werden. Die Erfolgsquote in der Angiologie des Unispitals Zürich USZ liegt bei über 90%, wobei die meisten Frauen beschwerdefrei werden.
PCS-Score nach Prof. Nils Kucher:
Symptome / Befunde
  • Unterbauchschmerz mehr als drei Monate (3 Punkte)
  • Krampfadern am Scheideneingang (2)
  • Krampfadern an den Beinen (behandelt/unbehandelt) (2)
  • Verstärkung des Schmerzes (z. B. durch aufrechte Körperposition, Geschlechtsverkehr oder Regelblutung) (1)
  • eine oder mehrere Geburten (1)
  • Erkrankungen der Gebärmutter, Eierstöcke, Blase und Darm unwahrscheinlich (1)
1 – 2 Punkte
PCS wenig wahrscheinlich
3 – 5 Punkte
PCS möglich
6 – 10 Punkte
PCS wahrscheinlich
(Dieser Score beruht auf Erfahrungswerten und wurde noch nicht wissenschaftlich validiert.)

Neuroinflammation

Typisch für eine Hypersensibilität oder Übererregbarkeit unseres Nervensystems sind chronische Schmerzzustände, die überall, aber mit Hauptgewicht im Becken/Unterleib auftreten können. Man findet mit der Zeit auch immer eine Entzündung unseres Nervensystems (peripher und im Gehirn), Neuroinflammation genannt. Diese ist meist eine Stresskrankheit (Dauerstress, d.h. chronischer Disstress) – und auch fast immer kombiniert mit Schlafstörungen und Schlafmangel.
Daraus leitet sich auch als Therapie für das Chronische Beckenschmerzsyndrom die mässige, aber regelmässige Bewegung und eine Entzündung senkende Ernährung (mediterrane Ernährung und Kurzfasten/16:8) ab.

Beckenbodenverspannung

Mitbeteiligt ist meist auch eine Beckenboden-Verspannung. Der Beckenboden ist eine etwa Handteller grosse, horizontal gelegene Muskelplatte unter unseren Beckenorganen und enthält schlingenförmig die Ringmuskeln des Afters und des Blasenausgangs. Spannung und Entspannung, Zurückhalten und Loslassen ist demnach für diesen Muskel immens wichtig; Verspannungen also ebenfalls ziemlich häufig. Besonders Männern ist dieser Teil unseres Körpers ziemlich fremd – Frauen hingegen haben spätestens in einer Schwangerschaft viel Kontakt damit. Und bei Männern liegt nun auch die Prostata direkt auf dem Beckenboden und wird durch Spannungen desselben arg gebeutelt.
Warme Sitzbäder entspannen das Becken mit seinem Inhalt. Ebenfalls körperliche Bewegung und Stuhlregulierung (meist liegt ja auch durch Verspannung „hinten“ eine Verstopfung, ev. auch Hämorrhoiden vor.) oder Belladonna und Ichthyol enthaltende Zäpfchen (durch Hausarzt verschreiben lassen).

Entspannungsübungen für diesen Bereich sind auch sehr sinnvoll:
Sitzen Sie still einen Moment hin und beobachten Sie Ihren Atem – ohne etwas zu verbessern oder irgendwohin zu gelangen. Sitzen Sie so, dass der Beckenboden passiv zwischen den beiden Schambeinästen wie ein Trommelfell gespannt wird: Setzen Sie die Füsse etwas auseinander auf den Boden, parallel zueinander (d.h. Fussspitzen leicht gegen innen). So fallen die Knie nach innen – und so gehen die Sitzbeine und die Schambeinäste auseinander – das Becken bekommt unten und hinten mehr Platz, der Beckenboden wird passiv gespannt – das Becken ist eine entspannte Schüssel mit flachem Boden. Nehmen Sie das Gesäss nach hinten, so dass Sie vor Ihre Sitzbeinhöcker zum sitzen kommen. Man hat ein leichtes und lockeres Hohlkreuz (ev. kleines Kissen dort hinein), das Gewicht des ganzen Oberkörpers kann in das Becken abgegeben werden. Das Brustbein schwebt hoch und vorne (nicht hochziehen) und die Schultern hängen frei (und sind nicht nach hinten gezogen). Der Kopf sitzt locker und frei oben drauf. Diese Sitzhaltung können Sie so oft einnehmen, wie es geht. Sie sollte für jemand mit chronischen Beckenschmerzen zur Normalhaltung werden.
Spüren Sie nun nochmals, ob Sie den After-Schliessmuskel anspannen. Wenn ja, dann spannen Sie ihn noch ein wenig mehr an (ohne gleichzeitig die Bauchmuskeln zu spannen) und lassen ihn dann nach einer Sekunde wieder völlig los. Dies können Sie gleich als Übung fünfmal wiederholen: Kurz zusammenziehen und gleich wieder entspannt loslassen. Dann gleich anschliessend zusammenziehen und 5 Sekunden angespannt lassen und erst dann wieder loslassen. Und auch dies 5 mal wiederholen. Dies wiederholen Sie mehrmals am Tag, wann Sie gerade daran denken. Beim Wasserlösen unterbrechen Sie ebenfalls mehrmals den Strahl und ziehen die Peniswurzel (die Frau wie ein Tampon in der Vagina) etwas hinein – wieder ohne die Bauchmuskeln gleichzeitig zu spannen. Einen Schritt weiter können Sie gehen, indem Sie den Beckenboden im Bereich der Prostatagegend, resp. gegen den Damm selbst massieren: Streichen Sie etwas Vaseline an ihren Zeigefinger und führen Sie diesen ca. 3- 5 cm in den After ein. Dann massieren Sie kräftig in Richtung des Bauches. Natürlich sollte dies keinen Schmerzen verursachen, sondern im Gegenteil angenehm sein.


(Copyright bei Frau B. Bexte)

Analmassage

Eine Steigerung zur Entdeckung und Belebung dieses Beckeninnenlebens ist die Analmassage. Erforschen Sie selbst mit einem Ihrer Finger und etwas Vaseline oder Gleitgel. Legen Sie sich nackt und entspannt auf Ihre Seite oder auf den Rücken oder den Bauch – wie es Ihnen am leichtesten geht. Massieren Sie zuerst etwas Ihre Pobacken, das Kreuzbein, der untere Rücken und dann lange um den After. Erst wenn Sie bereit sind gleiten Sie langsam in den After hinein und dehnen etwas in allen Richtungen den äusseren und inneren Ringmuskel, den Sie ganz aussen als kräftiges Band rundherum spüren. Erst wenn diese weich sind und etwas nachgelassen haben, gleiten Sie langsam tiefer. Nehmen Sie eine imaginäre Uhr als Orientierung, die auf dem After liegen würde und nehmen wir an, dass bei 6 Uhr das Steissbein (der unterste Teil der Wirbelsäule) liegt und bei 12 Uhr der Damm und die Hinterseite des Hodensacks.
Erforschen Sie gleich mal sanft von Innen bei 6 Uhr das Steissbein. Ist es beweglich? Liegt es in der Mitte oder ist die Spitze gegen eine Seite etwas abgewinkelt?
Dann weiter bei etwa 5 Uhr finden Sie das linke Sitzbein. Befreien Sie die Umgebung etwas. Gegen 7 Uhr liegt das rechte Sitzbein. Ist es hier gleich anzufühlen wie auf der anderen Seite?
Wandern Sie gleich weiter nach 9 Uhr. Dehnen Sie Ihren Beckenbodenmuskel etwas mit runden Bewegungen nach aussen. Über 10 und 11 Uhr kommen Sie dann gegen vorne hinter das Schambein (besser wäre „Scharmbein“!). Wenn Sie dort etwas tiefer rein gleiten, werden die Männer auf einen festeren, prall-elastischen Hügel stossen, der normalerweise etwa die Grösse einer Zwetschge hat: Ihre Prostata! Ist die Oberfläche glatt und nicht schmerzhaft? Oder wie?
Dann wandern Sie langsam über 1  und 2 nach 3 Uhr, auf Ihre linke Seite und dehnen dabei wieder sanft aber kräftig Ihren Beckenbodenmuskel gegen aussen. Dann nach 4 und 5 Uhr (hier stossen Sie wieder auf Ihr linkes Sitzbein) und hinten bei 6 Uhr zum Steissbein.
Von dort wieder sehr langsam Abschied nehmen und den Finger sehr behutsam und langsam raus ziehen.

Wie fühlt sich jetzt Ihr Becken-Innenleben an?! Achten Sie auch beim nächsten Sex auf dieses Gefühl im Becken drin!

Muskuläre Triggerpunkte

Wiederkehrender Becken- und Prostataschmerz kann auch als begleitende Missempfindung aus sog. Triggerpunkten in anderen umliegenden Muskeln entstehen. Dabei wäre v.a. der M. Adduktor magnus abzuklären und zu therapieren (mittels myofaszialer Triggerpunkttherapie).

Ilio-Sacral-Gelenk-Blockade (ISG-Block)

Was Sie auch abklären müssten, falls Sie zusätzliche Rückenschmerzen ums Kreuzbein haben, ob nicht noch ursächlich eine sog. Ilio-Sacral-Gelenk-Block vorliegt, eine Blockade des Kreuzbein-Beckenschaufel-Gelenks rechts oder links, welche ebenfalls zu einer Verspannung des Beckenbodens führen kann. Dies diagnostizieren und gleichzeitig mit Manipulationen therapieren, könnte ein Chiropraktiker oder Arzt mit manueller Ausbildung. Die oben beschriebene Sitzhaltung gibt dem Kreuzbein viel mehr Raum zwischen den Beckenschaufeln und wirkt prophylaktisch enorm gegen ständig rezidivierende ISG-Blockaden.

Veröffentlicht am 12. Juni 2017 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
07. Dezember 2023